Gegen Ende des vergangenen Schuljahres unternahm die 7K, jetzt 8K, eine Kulturreise nach Griechenland. Hier ein kurzer Bericht und einige fotografische Eindrücke:
„Take Off“
Nach der Ankunft auf dem Flughafen von Kalamata bringt uns ein Reisebus nach Gialova bei Pylos, einem ehemaligen Fischerort in der Bucht von Navarino an der Südwestküste der Peloponnes. Am Strand warten wir auf das Eintreffen unserer Campingausrüstung, am späteren Nachmittag bauen wir gemeinsam unser Zeltlager auf.
„Navarino“
Am nächsten Tag erkunden wir die nähere Umgebung und besichtigen die weitläufige Burganlage Neokastro oberhalb von Pylos. Dort erhalten wir Informationen über die prägenden geschichtlichen Ereignisse in dieser Gegend, von der mykenischen Zeit (ab dem 17. Jh. v. Chr.) über die Peloponnesischen Kriege (5. Jh. v. Chr.) bis hin zum Unabhängigkeitskrieg gegen die Türken (19. Jh.), der in der verheerenden und blutigen Seeschlacht von Navarino (1827) gipfelte.
„Mit dem Boot auf den Spuren der Geschichte“
Am dritten Tag überqueren wir mit gemieteten Booten die Bucht von Navarino und besuchen auf den vorgelagerten und landschaftlich eindrucksvollen Inseln Fanari und Sphaktiria die geschichtlich interessanten Stätten und Denkmäler. Schließlich landen wir in der pittoresken Voidokilia-Bucht, in der laut Homer bereits Telemach, der Sohn des Odysseus, vor Anker gegangen ist. Auf der Suche nach seinem verschollenen Vater hat er König Nestor, der gemeinsam mit den Königen Agamemnon, Menelaos und Odysseus gegen Troja gekämpft hat, um dessen Hilfe ersucht.
Nach dem gemeinsamen Kochen verschiedener Pasta-Gerichte lassen wir den Abend mit einer Geburtstagsparty für Kelly am Strand ausklingen.
„Die mykenische Epoche auf der Peloponnes“
Am Sonntag fahren wir mit dem Reisebus ins Landesinnere zum Nestorpalast (UNESCO-Weltkulturerbe), besichtigen mykenische Kuppelgräber und besuchen das Archäologische Museum in Chora. Neben Mykene selbst, im Nordosten der Peloponnes (Argolis) gelegen, gilt die Gegend um Epano Englianos hier in der Präfektur Messenien als zweites Zentrum der mykenischen Kultur.
Nach einem köstlichen Fischmenü in einem Restaurant an der Strandpromenade von Marathopoli entspannen wir uns im Beach-Club „Koa“.
„Süß- und Salzwasser“
Am fünften Tag stehen die Wasserfälle von Polylimnos auf unserem Programm. Entlang vieler Kaskaden wandern wir durch die üppig bewachsene Schlucht bis hinauf zum großen Wasserfall, wo ein felsenumrahmtes Becken zum sehr erfrischenden Bad einlädt. Auf dem Rückweg erwartet uns ein Picknick.
Entlang der Ostküste gelangen wir mit dem Bus in das Hafenstädtchen Koroni, wo wir als kulturell Interessierte die Burg- und Klosteranlage besichtigen, freundliche Nonnen erwarten uns und weisen uns den Weg durch die Anlage.
Vorbei an der Bucht von Marathi, einem geschützten Brutplatz für Meeresschildkröten, erreichen wir die malerische, abgeschiedene Bucht von Tsapi. In Finikounda klingt der Tag mit einem Spaziergang durch die malerischen Gässchen des einstigen Fischerdorfes aus.
„Von der griechischen Antike bis zur Herrschaft der Venezianer“
Am Dienstag besichtigen wir das antike Messene nördlich von Kalamata. Nach einem Rundgang durch die weitläufige Ausgrabungsstätte, viel wissenswerter Information über die Kennzeichen klassischer Architektur sowie die Charakteristika der antiken griechischen Gesellschaftsform, besuchen wir die Altstadt von Kalamata. Unsere nächste Station ist Methoni mit der mächtigen Burganlage aus fränkisch-venezianischer Zeit.
„Auf den Spuren Homers – Sport, Natur und Mythos“
Am siebten Tag leihen wir uns Räder aus und fahren zur Lagune von Gialova, einem Naturschutz- und Fischzuchtgebiet, Rastplatz für Zugvögel und Brutplatz des endemischen „Pylos-Chamäleons“.
Von der Glossa-Bucht wandern wir hinauf zum Grab des Thrasymedes, Sohn des Nestor. Wir begeben uns auf die Spuren Homers, entdecken in der „Ilias“ Hinweise auf mythologisch interessante Stätten in der unmittelbaren Nachbarschaft (Nestorhöhle als Versteck für die Rinder des Apoll, Kultstätte auf Kap Koriphasion, Festmahl für Telemach in einer Bucht bei Romanos, ...).
Am Nachmittag lädt die Anlage in den Dünen und auf den Sandterrassen von Ammothines zur Erholung und zum Baden ein.
„Footprints – OEL und Zitrus“
Heute, Donnerstag, steht eine zweite Radtour auf unserem Programm. Durch weitläufige Olivenplantagen radeln wir zur Villa Zacharo bei Pila. Nach einer kleinen Stärkung erfahren wir dort viel Interessantes über die Ölproduktion, Pflege der Ölbäume und Qualitätsmerkmale von Olivenöl. Anschließend pflanzen wir einige Zitronen- und Orangenbäumchen. Wir betätigen uns auch künstlerisch-kreativ und bemalen Steine mit Motiven aus mykenischen Wandmalereien.
Ein Grillabend am Strand beschließt den Tag.
„Byzantinische Kunst und Kultur“
Am neunten Tag starten wir sehr früh. Über das Taygetosgebirge gelangen wir mit dem Bus nach Sparta (Lakonien). Nach einem Zwischenstopp am Kaiadas-Felsen, wo der Überlieferung nach die kriegerische spartanische Bevölkerung viele neugeborene Mädchen, aber auch beeinträchtigte männliche Nachkommen, in eine Schlucht geworfen hat, besuchen wir den Burgberg von Mistras.
Nach der anstrengenden Wanderung und der Besichtigung zahlreicher byzantinischer Kreuzkuppelkirchen verschlafen fast alle die Fahrt nach Kitries, einem kleinen Fischerdorf an der Nordwestküste der Halbinsel Mani. Köstliche Meeresfrüchte, heimischer Fisch und ein Bad im Meer bilden den Abschluss eines interessanten, aber anstrengenden Tages.
„Relax“
Am Samstag klingt unsere Reise langsam aus. Nach einem ausgedehnten Frühstück am Meer und den üblichen täglichen Aufräumarbeiten fahren wir noch einmal an den Strand von Ammothines. Am Nachmittag müssen wir dann wirklich mit dem Packen beginnen.
Den Abend verbringen wir in einer typischen, einfachen griechischen Taverne in einem Dorf hoch über der Bucht von Navarino. Dort erwartet uns griechische Live-Musik und an den Tischen rund um uns sitzen nur Einheimische.
Unser Abschlussabend endet in Gialova, wo wir auch die Anerkennungspreise für die aktive Beteiligung am täglichen Quiz erhalten.
„Kalo Taxidi“
Ein paar wichtige Wörter und Redewendungen haben wir im Laufe der Woche gelernt, deshalb können wir uns nach einem schnellen Frühstück und dem Abbau unserer Zelte bei Nikos, dem freundlichen Besitzer des Campingplatzes, auch auf Griechisch verabschieden.
„Του χρóνου – Bis nächstes Jahr!“
Der Bus bringt uns nach Kalamata und mittags landen wir bereits in Wien. Die Zeit ist viel zu schnell vergangen, aber wir haben viel zu erzählen, viele Fotos, unvergessliche Erinnerungen, neue Einblicke in die griechische Kultur und vor allem eine gute Klassengemeinschaft mitgebracht.